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So sieht es zwar nicht mehr ganz aus aber hier soll 2009 das neue Einkaufszentrum der Stadt stehen.
Zwei Wochen nach dem Spatenstich hat mit der Grundsteinlegung durch Oberbürgermeisterin Gudrun Grieser die heiße Phase auf Schweinfurts größter Baustelle begonnen. Während der etwa zweijährigen Bauphase werden bis zu 350 Arbeiter mit der Fertigstellung des Großprojekts „Stadtgalerie Schweinfurt“ des Investors ECE beschäftigt sein. Die Eröffnung mit über 100 Geschäften ist für März 2009 vorgesehen. Grieser nannte die Maßnahme anlässlich des Festaktes einen „Meilenstein“ in der Stadtentwicklung. Mit dem Einkaufszentrum positioniere sich Schweinfurt in einem weiteren Bereich als „Top-Standort“.
Hatte es zum Spatenstich noch Sommerwetter vom Feinsten gegeben, so mussten sich die knapp 400 geladenen Gäste aus allen gesellschaftlichen Bereichen des städtischen Lebens, darunter Unterfrankens Regierungspräsident Paul Beinhofer sowie die Mitglieder des Stadtrates, diesmal warm anziehen. Doch geschützt unter Pavillondächern ließen sich diese wie auch die Verantwortlichen von ECE die gute Laune nicht verderben. Schließlich war die Vorfreude groß auf den unmittelbaren Start eines der größten Bauprojekte in der Stadt Schweinfurt, das eine große Auswirkung auf die Region haben wird. Es solle in den kommenden zwei Jahren an der Schrammstraße ein lebendiger Marktplatz entstehen, sagte ECE-Geschäftsführer Stephan Kugel, „mit Sogwirkung für eine ganze Region“. Gemeint ist damit ein Einzugsgebiet mit den Rändern Südthüringen und dem westlichen Oberfranken, in dem knapp eine halbe Million Menschen wohnen. Der zuständige Bereichsleiter des Investors, Josef Schüller, versprach zudem eine starke Stellung des Einkaufsstandortes Schweinfurt: „Würzburg und Bamberg werden zukünftig kein ECE-Center bekommen.“
Am Mittwoch wurde vor den Augen der Prominenz und Anwohnern eine versiegelte Kupferrolle in den Boden versenkt. „Bei Grundsteinlegungen ist es üblich, eine so genannte Zeitkapsel mit zeitgeschichtlich relevanten Dokumenten für nachfolgende Generationen einzumauern“ erklärte ECE-Bereichsleiter Schüller. In den Grundstein aus Jura-Marmor – dem gleichen Belag wie später im Shopping-Center – wurde eine Kupferrolle gelegt, in der unter anderem ein Briefmarkensatz mit dem Konterfei von Papst Benedikt deponiert ist, außerdem ein Grundgesetz, ein Satz Euro-Münzen, die Einladungsliste mit den Gästen der Grundsteinlegung, die Baupläne, zwei Tageszeitungen des Schweinfurter Tagblatts und der Volkszeitung sowie eine Bibel. Sollte in vielen Jahren das Center beispielsweise einem neuen Gebäude weichen, fände der Stadtarchivar interessante Zeugnisse aus der Vergangenheit, sagte Schüller. An der Ecke Schrammstraße/Sattlerstraße, wo künftig der Haupteingang sein wird, ist gleichzeitig die Heimat des eingelassenen Grundsteins.
Viel Aufbruchstimmung klang aus den Reden über das neue Shopping-Center heraus: „Das Oberzentrum Schweinfurt wird durch die neue Stadtgalerie in seiner Funktion als Einkaufsstadt gestärkt. Dieses Haus wird Menschen nach Schweinfurt bringen, die sonst an unserer Stadt vorbeigefahren wären. Die ganze Stadt wird davon Nutzen haben", so Oberbürgermeisterin Gudrun Grieser. Sollte auch die Innenstadt weitere Anstrengungen zur Attraktivitätssteigerung unternehmen, „dann wird die Stadt unschlagbar sein“. Grieser und Schüller lobten diesbezüglich ausdrücklich das Gespräch zwischen ECE und dem Kreisvorsitzenden des Bayerischen Landesverbandes für Einzelhandel (LBE), Volker Gerull, das vergangene Woche stattgefunden hat. Der Hamburger Investor kündigte eine Zusammenarbeit sowie eine Mitgliedschaft im Förderverein Innenstadt an.
Mindestens zehn Turmdrehkräne werden innerhalb des nächsten Jahres zum Stadtbild gehören. 20 Architekten, Ingenieure, Techniker und zehn Kaufleute sind mit der Realisierung des Zukunftsprojektes beschäftigt. Bis zur Eröffnung im Frühjahr 2009 werden die Bauleute rund 50.000 Kubikmeter Beton und 4.500 Tonnen Stahl verbauen. Außerdem sind über 200 Kilometer Kabel zu verlegen, eine 6.300 Quadratmeter große Glas-, eine 4.300 Quadratmeter große Putzfassade und rund 1.900 Quadratmeter Ziegelmauerwerk zu errichten. Nach der Eröffnung werden rund 700 Arbeits- und 70 Ausbildungsplätze entstanden sein.
„Im Februar 2008 wird dann der Rohbau stehen“, sagt Eberhardt Sturm, zuständiger Projektleiter der ECE. Darüber hinaus sieht der Zeitplan vor, die Fassade im darauffolgenden Oktober fertig zu stellen. Die Großmietbereiche werden im November ausgebaut sein, die ungehinderte Zufahrt zu den Anlieferbereichen im Dezember 2008. Um die Anbindung der Stadtgalerie an den Einzelhandel der Altstadt künftig auch fußläufig optimal zu gewähren, wird in Zusammenarbeit mit der Stadt Schweinfurt zeitgleich ein hochwertiger Boulevard zwischen Schrammstraße und Schillerplatz realisiert.
n dem Shopping-Center sind zwei Verkaufsebenen mit etwa 100 Fachgeschäften vorgesehen. Auf 22.500 Quadratmetern Verkaufsfläche wird der neue Einkaufsmagnet einen attraktiven und für Schweinfurt maßgeschneiderten Branchenmix bieten, der das vorhandene Angebot sinnvoll ergänzt. Die Hauptzielgruppe sind dabei Familien. Das Center wird einen bunten Strauß an Branchen bieten – ein großer Lebensmittelmarkt und zahlreiche Geschäfte des kurzfristigen Bedarfs wie eine Metzgerei, eine Bäckerei und ein Geschäft mit Südfrüchten gehören dazu. Der Lebensmittelbereich wird einen Anteil von zehn Prozent einnehmen. Die Kernkompetenz wird allerdings im Bereich Bekleidung liegen. „Der Anteil der Bekleidungsgeschäfte liegt bei 50 Prozent. Eine Vielzahl von Textilanbietern wird im Markenbereich angesiedelt sein“, so Thomas Bergmann, der bei ECE als Bereichsleiter für die Vermietung der Flächen zuständig ist. Überdurchschnittlich hoch, nämlich mit sieben Prozent, ist der Bereich Gastronomie vertreten. „Damit werden wir die Verweilqualität und die Verweildauer deutlich steigern“, so Bergmann.
Bekannte große Labels werden in der Stadtgalerie ebenso Platz finden wie Einzelhändler aus der Region mit individuellen Geschäftskonzepten. „Ca. 25 der rund 100 Mieter werden aus Schweinfurt und der Umgebung kommen“, so Bergmann. Er ist mit dem aktuellen Vermietungsstand von 50 Prozent hochzufrieden. Zusätzlich will sich das Einkaufszentrum im Westen der Stadt auch im Bereich Kultur, Freizeit und Einzelhandel engagieren. Schon jetzt plant das ECE-Center-Management vielfältige Veranstaltungen, hochwertig inszenierte Aktionen, Events wie Modeschauen und Ausstellungen. Ebenso sind künftig Kooperationen in verschiedenen gesellschaftlichen Bereichen geplant. Neben der Zusammenarbeit mit den beiden Kirchen sowie die Unterstützung im Breitensport will ECE auch weiterhin den Verein 1. FC Schweinfurt 05 kräftig unterstützen. „Wir wollen die Schnüdel wieder dahin bringen, wo sie hingehören“, sagte Josef Schüller im Rahmen einer Pressekonferenz vor der Grundsteinlegung. Auch die Kleinkunst soll gefördert werden, zudem ist ECE beim „Nachsommer Schweinfurt“ Hauptsponsor.
Um ein Höchstmaß an Kommunikation und Information zu gewährleisten, finden regelmäßige Anwohnerinformationsveranstaltungen statt, auf denen über die nächsten Schritte informiert werden wird. „Wir werden uns selbstverständlich bemühen, die Beeinträchtigungen für die Anwohner so gering wie möglich zu halten“, verspricht Bauleiter Sturm. Im Bereich der Lieferverkehre werden die Arbeiten in enger Abstimmung mit der Stadtverwaltung durchgeführt. Im Rahmen der Feierlichkeiten zur Grundsteinlegung präsentierte der Investor ECE seine neue Centermanagerin für die Stadtgalerie Schweinfurt. Sie heißt Andrea Poul, ist 38 Jahre alt und war zuvor in den Einkaufszentren Bayreuth und Köln tätig und wird bereits in den kommenden Tagen ein Büro auf dem Gelände beziehen. Sie freue sich sehr auf Schweinfurt, sagte sie, und war von der Hilfsbereitschaft in den ersten Tagen ihrer Tätigkeit hierzulande äußerst angetan. Eine Überraschung hatte sie und Geschäftsführer Stephan Kugel für die Oberbürgermeisterin parat. Gudrun Grieser erhielt einen zusätzlichen Führerschein geschenkt – „weil sie so hervorragend mit dem Großbagger bei dem Spatenstich vor zwei Wochen umgegangen sind“. Ob ECE dem Stadtoberhaupt auch einen neuen Job als Baggerfahrerin bei angeboten hat, ist jedoch nicht bekannt.
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Quelle: http://www.schweinfurtserver.de/index.php?id=11&beitrag_id=299
Autor: Michael Meyer
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